Vom Nordic Walking bis zum Bodybuilding, vom Freizeit Work-out bis zum Profi Programm: Immer mehr Sportler greifen für eine extra Portion Fettverbrennung bei ihren Übungsausführungen auf Gewichtswesten zurück.
Das trendige Sportequipment kann wie gewünscht den Stoffwechsel ankurbeln, die Kondition steigern und Muskeln aufbauen. Dafür sollten aber einige Aspekte beim Kauf und der Verwendung der Trainingsweste beachtet werden.
Gewichtsweste kaufen – worauf sollte geachtet werden?
Mit einer Gewichtsweste lässt sich das individuelle Trainingsprogramm effektiv steigern. Das populäre Sportequipment ist in der Regel aus einem strapazierfähigen Material gefertigt und mit Gewichten in eingearbeiteten Taschen versehen.
Doch damit sind die Ähnlichkeiten der vielen verschiedenen Ausführungen auf dem Markt bereits erschöpft. Welche der beliebten Trainingswesten die Richtige für den individuellen Bedarf ist, hängt auch stark vom Einsatzzweck ab. Auch die Fitness und weitere persönliche Eigenschaften des Nutzers sind relevant.
Wofür ist eine Gewichtsweste sinnvoll?
Schon lange bereiten sich Profisportler mit Gewichtswesten auf bevorstehende Wettkämpfe vor. Seit einiger Zeit liegt das Sportequipment auch bei Freizeit Athleten voll im Trend.
Doch ist der Trend auch sinnvoll? Was bringt eine Gewichtsweste eigentlich wirklich? Wo liegen ihre Vorteile? Birgt sie auch Gefahren? Und ist sie wirklich für alles und jeden geeignet?
Pauschal lassen sich diese Fragen nicht beantworten. Einige Sportler schwören auf die Trainingsweste mit Gewichten. Teilweise wird aber vor allem Anfängern dazu geraten, aufgrund möglicher Folgeschäden an Gelenken von einem Gebrauch abzusehen.
Grundsätzlich gilt: Mit einer Gewichtsweste sollen während einer Übungsausführung das eigene Körpergewicht erhöht, vermehrt Kalorien verbrannt und der gewünschte Trainingseffekt so gesteigert werden. Hierbei kann es sich um verschiedene Ziele handeln:
- Muskelaufbau
- Fettabbau
- Steigerung von Kondition und Ausdauer
- Schnelleres Wachstum von Muskelmasse
Dabei ist es möglich, eine Gewichtsweste sowohl im Fitnessstudio als auch zu Hause oder bei Bewegungen an der frischen Luft einzusetzen. Die meisten Modelle ermöglichen eine Entnahme bzw. Wiederauffüllung der einzelnen Gewichtseinsätze und damit eine Anpassung an jedes Trainingslevel.
In welchen Sportarten wird eine Gewichtsweste verwendet?
Es mag paradox klingen, weil es sich schließlich um eine Weste handelt. Doch nach aktuellen Studien drückt das zusätzliche Gewicht der Trainingsweste den Körper nach unten.
Das führt insbesondere zu einer Mehrbeanspruchung der Gesäß- und Beinmuskulatur. Insofern werden Gewichtswesten besonders oft bei Kraft- und Stabilisationsübungen verwendet. Doch es gibt noch viel mehr Sportarten, bei denen auf Gewichtswesten gesetzt wird.
- Kraftsport und Bodybuilding: Wer seine Muskeln wirklich aufpumpen möchte, der kommt um Gewichte bei seinem Training nicht herum. Doch selbst Übungen mit Free Weights, Hantelstangen oder an Geräten wie einer Beinpresse oder dem Latzug Pulldown können durch das Tragen einer schweren Trainingsweste noch effizienter erfolgen. So streifen sich vermehrt auch Kraftsportler bei ihrem Muskelaufbau qualitativ hochwertige Gewichtswesten über.
- Calisthenics und Crossfit: Wer in erster Linie ausschließlich mit dem reinen Körpergewicht trainiert, kann Intensität und Effektivität seiner Übungen mit einer Gewichtsweste immens steigern. Aus diesem Grunde werden ebenso immer mehr Gewichtswesten beim Crossfit gesichtet. Auch Calisthenics Gewichtswesten gewinnen an Popularität. Denn hier setzen die Sportler auf Liegestütze und Klimmzüge, Dips und Kniebeugen, Ausfallschritte und Burpees: sämtlich rein funktionelle Trainingseinheiten. Der Rumpf wird stabilisiert, die Ausdauer in besonderem Maße gefördert. Selbst die Schnellkraft kann von einer Gewichtsweste profitieren: Modelle mit rückseitigen Ösen erlauben das Einhaken flexibler Fitnessbänder, gegen die mit entsprechend hohem Widerstand gesprintet werden kann.
- Kampfsport: Gewichtswesten eignen sich auch bei Kampfsportarten wie Kickboxing. Sie sorgen während des Ganzkörper-Intervalltrainings für einen höheren Energieumsatz und damit eine erhöhte Fettverbrennung. Wird die Weste nach einer harten Einheit wieder abgelegt, erscheint das nachfolgende Training am Boxsack ohne zusätzliche Gewichte zudem um Vieles leichter.
- Lauftraining: Ob eine Gewichtsweste auch beim Joggen eingesetzt werden sollte, ist umstritten. Kritiker mahnen, dass beim Laufen ebenso wie beim Seilspringen durch den besonders harten Aufprall der Füße auf dem Boden Knie- oder Hüftgelenke Schaden nehmen könnten. Eine weitere negative Folge wird in der möglichen Veränderung der korrekten Schritttechnik gesehen. Widerspruch regt sich hier vor allem von all denjenigen, die regelmäßig mit einer Gewichtsweste laufen gehen. Sie schwören auf die Vorteile des erschwerten Trainingspensums. Allerdings sprechen sie die Empfehlung aus, sich für Gewichtswesten mit maximal zehn Kilogramm zu entscheiden und möglichst eng anliegende Westen zu tragen.
- Gerätetraining: Wer möchte, kann sich auch sein Sportprogramm auf dem Stepper oder Crosstrainer durch eine Gewichtsweste erschweren. Das Gewicht sollte hier so angepasst werden, dass eine gute halbe Stunde intensives Kardiotraining durchgehalten werden kann.
Kann man eine Gewichtsweste den ganzen Tag tragen?
Das Tragen einer Gewichtsweste muss sich nicht auf Sportprogramme beschränken. Gerade für all diejenigen, die noch nicht den Athleten in sich entdeckt haben, kann eine Gewichtsweste von großem Nutzen für die Gesundheit sein.
Wer das Zusatzgewicht in seinen Alltag integriert und beim Spazierengehen oder sogar bei Hausarbeiten wie beim Kochen oder Aufräumen eine Trainingsweste trägt, profitiert ebenfalls von einer erhöhten Fettverbrennung und einer Stärkung seiner Muskulatur. Es gibt allerdings einige Einschränkungen, um die Gesundheit nicht zu gefährden. Eine Gewichtsweste sollte
- nur für kurze Zeitabschnitte und nie den gesamten Tag über getragen
- nicht von Personen mit Knie- oder Hüftbeschwerden verwendet
- in ihrem Gewicht kontinuierlich, aber langsam gesteigert
werden.
Wie sollte eine Gewichtsweste ausgestattet sein?
Selbst unter Profisportlern werden Gewichtswesten nicht einfach ausgetauscht. Denn nur das individuell geeignete Modell gewährleistet ein gelenkschonendes und gleichzeitig höchst effektives Work-out. Die Unterschiede der Trainingswesten liegen in ihrer Größe und ihrem Gewicht, dem Material und der Verarbeitung.
- Größe: Die meisten Gewichtswesten sind heutzutage mit Gurtriemen, Klett- oder Klickverschlüssen ausgestattet. Dadurch werden die Westen der Körperform angepasst und verrutschen auch bei bewegungsintensiven Übungen nicht. Sie werden daher häufig als Unisex-Varianten angeboten. Einige Hersteller produzieren allerdings auch spezielle Gewichtswesten für Frauen. Bei ihnen wird zur Vermeidung eines möglicherweise unangenehmen Drucks auf den Einsatz von Gewichten in Brusthöhe verzichtet. Entsprechend der weiblichen Anatomie sind sie auch etwas schmaler geschnitten. Zum Anlegen werden Gewichtswesten entweder wie ein Rucksack über die Schultern oder wie ein Pullover über den Kopf gezogen.
- Gewicht: Die Gewichtsspanne der meisten Trainingswesten liegt zwischen fünf und 30 Kilogramm. Doch nur noch selten werden Modelle mit einem Einheitsgewicht produziert. Moderne Modelle sind beinahe ausnahmslos mit verschieden großen Einschüben für Einzelgewichte ausgestattet, die wunschgemäß entnommen und wieder zugefügt werden können. So lassen sich die Gewichtswesten einfach an jedes Fitnesslevel anpassen. Die Gewichte selbst sind in der Regel aus Metall oder Sand gefertigt.
- Material: Qualitativ hochwertige Gewichtswesten werden aus Neopren, Nylon oder flexiblem Gelschaumstoff hergestellt. Alle drei Materialien sind atmungsaktiv und daher optimal für Work-outs geeignet. Zudem ist es in der Regel möglich, diese Westen in der Waschmaschine zu reinigen. Zur Sicherheit sollten allerdings die Hinweise auf dem Etikett befolgt werden.
- Ausstattung: Einige Gewichtswesten sind mit Extras wie Taschen für Smartphones oder Hausschlüssel ausgestattet. Für Sprintübungen lohnt die Anschaffung einer Trainingsweste mit Schlaufen am Rückenteil, in die elastische Gummibänder eingehängt werden können.
Alternativprodukte
Manch einem Athleten sind Gewichtswesten zu sperrig und unangenehm zu tragen. Sie sind aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichtes auch nicht einfach zu transportieren, eine Mitnahme auf Flugreisen ist so gut wie ausgeschlossen. Wer dennoch nicht auf Zusatzgewichte bei seinem Work-out verzichten möchte, hat die Möglichkeit, mit Gewichtsmanschetten zu trainieren.
- Gewichtsmanschetten: Gewichtsmanschetten sind breite, mit Gewichten gefüllte Bänder, durch die Muskelpartien an Armen oder Beinen gezielt trainiert werden können. Elastische Modelle lassen sich dehnen und einfach über das Handgelenk oder den Knöchelbereich streifen, andere Manschetten werden umgebunden und per Klettverschluss fixiert. Einige Modelle für die Armpartie werden durch zusätzliche Daumenschlaufen besonders gesichert. Gewichtsmanschetten sind in verschiedenen Gewichtsklassen erhältlich. Besonders häufig werden Gewichtsmanschetten mit einem Gewicht von einem halben oder einem Kilogramm genutzt. Durch das Zusatzgewicht muss für dasselbe Resultat mehr Kraft bei der Übungsausführung aufgewendet werden, Kraft und Ausdauer werden so erhöht. Die Manschetten werden nicht nur im Sport-, sondern auch bei Rehabilitationsmaßnahmen nach Verletzungen eingesetzt.